Mittwoch, 5.9.2012

Ich stehe in Dresden bei Matthias Bär und Ole von der Fa. CitySax. Kurze Schrecksekunde: Der CitySax ist noch nicht ganz fertig. Kein Problem, ich packe mit an. Die großen Räder sind montiert, sieht auch schick aus. Lenken? Nun ja, das geht nicht ganz so gut, wenn der Gummi am Kotflügel schleift. Nach endlosem Probieren macht Ole kurzen Prozess und schleift noch was vom Radlauf weg. Na also, geht doch ...

21 Uhr, der CitySax ist auf den Anhänger verladen und wird nun, gezogen vom "BlackPanther", seine erste große Reise antreten. Es geht zunächst nach Hohenstein-Ernstthal, dort ist morgen großer Fototermin.

Und was da unter der Haube schlummert, kann sich sehen lassen:

  • eine Lithium-Eisenphosphat-Batterie mit 54 Zellen, 170 V Nennspannung und 100 Ah,
  • Siemens Elektromotor mit 30 kW Leistung,
  • Spitzengeschwindigkeit 130 km/h,
  • Reichweite bis 120 km

Mal schauen, was man damit während der Wave so anstellen kann. Aufgebaut ist das Auto auf einem Smart mit einem Michalak-Roadster-Toolkit.

 

 

Donnerstag, 6.9.2012

08:00 Uhr - Fototermin, erst vor dem Rathaus von Hohenstein-Ernstthal, dann auf dem Sachsenring

10:30 Uhr - Batterie laden, das ist eine Tätigkeit, die von nun an meinen Tagesrhythmus bestimmen wird.

13:30 Uhr - Die Batterie ist voll, nun muss der CitySax wieder auf den Anhänger.

15:30 Uhr - es geht los, wir fahren mit dem Multivan samt Anhänger gen Luzern, dem ersten Zwischenziel.

22:30 Uhr - Müdigkeit bricht über Andreas und mir herein. Es hat keinen Sinn, auf Biegen und Brechen bis nach Luzern zu Louis Palmer zu fahren. Wir übernachten bei Rottweil.

 

Freitag, 7.9.2012

05:30 Uhr - Aufstehen nach nur rund 4,5 Stunden Schlaf. Ohne Frühstück gehts über Schaffhausen in die Schweiz. Unterwegs telefonieren wir mit Louis, der uns schon sehnsüchtig erwartet.

Die Route wird geändert. Wir sollen nicht erst zu ihm fahren, sondern irgendwo nach Küssnacht a. R. den CitySax abladen und damit nach Göschenen am Gotthardtunnel kommen.

In einem Dorf nach Küssnacht halten wir auf einem großen Parkplatz ... und werden, kaum daß der CitySax von Anhänger gerollt ist, von einem laut schimpfenden Schweizer Opa verscheucht: Das wäre ein Parkplatz nur für Gäste und wir sollen verschwinden. Soll er mich mal am ....^^ Aber ich will mich nicht gleich am ersten Tag aufregen.

Eine Bushaltestelle zwei km weiter dient nun als Umschlagplatz. Ich knippse paar Fotos, während Andreas den Multivan samt Anhänger wendet. Ein kurzes Verabschieden, dann rollt der "BlackPanther" zurück nach Hohenstein-Ernstthal.

Problemlos erreiche ich Göschenen, als Erster von dem Tross, der nach Genua an den Startpunkt der Wave fährt. Wenig später treffen die anderen Teams ein. Nach rund vier Stunden ist mein Auto geladen. Meine Unruhe wächst. Wie soll ich bei der kurzen Reichweite und jeweils 8 Stunden Ladezeit bei komplett leerer Batterie das jeweilige Tagesziel erreichen?

Als das Serienfahrzeug von Louis, ein "Think" plötzlich nicht Laden will, wächst meine Zuversicht wieder. Wieso soll mein Prototyp nicht schaffen, was ein Serien-Elektro-Auto kann? Kurz vor dem Sonnenuntergang fahren wir zu fünft los. Louis bleibt zurück, er muss warten, bis seine Batterie voll ist.

In Bellinzona nach ca. 70 km gibt es die nächste Ladepause. Es ist mittlerweile Nacht, als wir in Mendrisio eintreffen. Hier werden wir übernachten. Übernachten? Es werden wieder nur reichlich 5 Stunden Schlaf.

 

Sonnabend, 8.9.2012

Und schon wieder fahren wir ohne Frühstück los.^^ Erster Zwischenstopp ist der Campingplatz von Milano. Was wir dort wollen? Baden, chillen, was essen? Schmarrn, wir wollen volle Batterien, sonst nichts. Bevor ich den Saft anzapfen kann heißt es wieder basteln. Den Schweizer Schuko-Stecker ab, Camping- CEE- Stecker ran. Jetzt Frühstück. Für 5,- € bekommt man ein reichhaltiges Angebot: ein Hörnchen, Latte Macchiato, Orangensaft.^^ Und dann soll ich fürs Laden noch 7,- € an den Hombré vom Campingplatz zahlen. Ich zücke einen 50,- Schein, den kann er nicht wechseln. Kartenzahlung? Nicht bei sieben Euro. Ok, dann eben nicht ... :-D

Wir erreichen Tortona. Unsere Gruppe wird langsam immer größer. Die Besatzung eines schicken Renault und Schweizer Twike-Fahrer sind schon da. Man erwartet uns bereits. Diesesmal rolle ich als Letzter auf den Hinterhof des Ordnungsamtes von Tortona. Kurz vor dem Ziel überholte mich Louis mit seinem Think, ich musste an einer Ampel warten und mein Navi war wenige 100m später der Meinung, ich sei bereits am Ziel. Also drehe ich eine Ehrenrunde um den Block. Steuere einen großen Parkplatz an und frage erstmal. Die Auskunft, die ich erhalte, könnte verwirrender nicht sein. Vier Leute vertreten vier verschiedene Auffassungen, welcher Weg denn der geeigneteste wäre, um endlich meine "Zapfsäule" zu erreichen. Ich bedanke mich höflich und fahre dorthin zurück, wo ich Louis das letzte Mal abbiegen sah. Na also ... da steht er schon auf der Kreuzung und winkt.

Wir nutzen die Ladezeit, um Essen zu gehen und uns ein bisschen in der Stadt umzuschauen. 16:00 gehts weiter, 76 km bis nach Genua. Über die Autobahn, die erscheint uns als günstigste Route. Es ist kurz nach 18:00 Uhr, als wir endlich unser Hotel am antiken Hafen von Genua erreichen.

Louis ist schon mitten im Meeting, danach stellen sich einige Teams kurz vor. Ich bringe den CitySax an seinen Schlafplatz, direkt am Hafen mit Blick auf´s Wasser.

Ich bin müde. Und auch ein wenig aufgeregt. Denn morgen geht die große Elektro-Car-Rallye los.

Drückt mir die Daumen, daß ich die erste Etappe bis Asti problemlos schaffe.

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