09.09.2012- Genua- Asti- Turin

Der Tag  beginnt mit Hektik. Alle Teams sollten 8:00 Uhr bei ihren Autos am Hafen sein. Das muss im gestrigen Briefing nicht nur an mir ungehört vorbei gerauscht sein, einige sitzen noch beim Frühstück im Hotel. Nun aber los! Am Hafen angekommen folgt der nächste Schreck: Wo zum Geier ist der Schlüssel vom CitySax? Ich suche alle Taschen ab, schaue in meinen Rucksack – nichts. Das gibt’s doch nicht. Panik, Stress, in ein paar Minuten wollen wir starten zur ersten Etappe. Ich schaue nochmal in meinen Hosentaschen nach. Puh, da ist er ja, irgendwie ins Futter gerutscht.

Erstes Waving, dann endlich der Start!

Die erste Etappe bis Asti ist nicht nur landschaftlich sehr schön, sondern auch von der Routenführung sehr anspruchsvoll. 700 Höhensmeter sind zu überwinden. Ich quäle mich eine lange, steile Serpentine hoch. Nach einer Kehre der nächste Adrenalinschub an diesem Tag: Eine Bauampel! Mitten in der Steigung. Seit Beginn der Tour rechne ich nur noch in Amperestunden und Kilowatt. Anfahren kostet die meiste Energie, erst recht am Berg. Ich lasse alle hinter mir wartenden an der Ampel passieren, dann fahre ich langsam los.

 

Während der gesamten Fahrt schaut man ständig auf die Batterie-Anzeige. Das ist meine Tankuhr. Hier kann ich Restkapazität, aktuellen Energieverbrauch, Batteriespannung und –temperatur ablesen. Nach etwa der Hälfte der der 117 km gibt es in Novi Ligure einen Ladestopp bei der örtlichen Feuerwache. Der erweist sich dann als Problem, als der T5-Bus vom Assistance Team zum Laden andockt. Das gesamte Objekt ist nur mit 16 Ampere abgesichert, zu wenig, um drei Autos gleichzeitig laden zu können. Daraufhin fährt das Assistance-Team an die nächste Tankstelle, um sich dort anzustöpseln. Das funktioniert, allerdings fehlt mir eine Stunde, die ist nicht mehr aufzuholen.

Ich erreiche Asti als Letzter, aus der Stadtbesichtigung wird nichts mehr, wenigstens laden geht. 49% Restladung müssen reichen, um die 52 km nach Turin zu bewältigen. Turin bereitet uns einen herzlichen Empfang an der Via Roma. Eine kurze Stadtführung bildet den krönenden Abschluß des ersten Tages.

Mittlerweile ist es dunkel, als wir unsere Autos zum Laden an das Polytechnikum fahren. Die Stromversorgung dort ist zwar besser als in Novi Ligure, aber nun stellen einige technische Besonderheiten der Hochschule unsere Nerven auf eine harte Probe.

Da werden Erinnerungen wach an 2006, als ich bei den olympischen Winterspielen im „Casa Sassonia“ Gäste des Hauses chauffierte und mich um Telefon und Netzwerk kümmerte. Auch da gab es unerwartete technische Probleme. Und weil die instabile Stromversorgung in Turin bekannt war, hatte das sächsische Haus vorgesorgt und eigene mobile Generatoren mitgebracht.

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