18.09.2012-  Strasbourg- Karlsruhe- Mannheim- Oberursel

Der Vorteil des gestrigen späten Ankommens war, daß ich mir heute Morgen den Weg zur Tiefgarage sparen konnte. Ich gehe durch den Hinterieingang auf den Hotelparkplatz und lade einfach meine Sachen ein. Dann quäle ich mich durch den Strasbourger Berufsverkehr und dutzende Baustellen. Das erste Tagesziel ist Karlsruhe, der Campus des KIT (Karlsruher Institut für Technologie). Hier gibt es die Auswertung des Energieverbrauches pro km, was mir am Schluß immerhin 6 Punkte beschert. Auch hier bewirtet man uns freundlich und sehr reichlich. Der heutige Tag führt über eine der weitesten Strecken der Wave.

 

Als nächstes brechen wir nach Mannheim auf, wo der historische Wasserturm unser Treffpunkt ist. Die Stadt am Zusammenfluß von Neckar und Rhein besitzt einen quadratischen Stadtkern und beherbergt rund 320.000 Einwohner aus über 170 Nationen. Der Bürgermeister empfängt uns und lädt uns zu Kaffee und Kuchen in den Wasserturm ein.

Ich schaue ins Roadbook und mir schwant, daß das heute wieder ein langer Tag wird. Bis nach Oberursel sind noch einmal 93 km zurückzulegen. Das heißt laden, laaaaaange. Gero und Robort vom Roadside-Assistance- Team haben eine Lösung parat: Meine Batterie mit Hilfe des externen Ladegerätes aus dem T5 zu laden. Ich demontiere die Motorhaube, denn dort befindet sich der Zugang zum Ladegerät. Gero schließt den externen Lader an und 40 Ampere fließen in die Batteriezellen. Nach einer Stunde habe ich 87% Batterie-Kapazität, das sollte bis Oberursel reichen. Unterwegs hetzen mich LKW´s auf der A5 vor mir her oder hupen beim Überholen. Tz, sollen sie doch. Wenn ich mit über 80 km/h über die Autonbahn heize, steigt mein Stromverbrauch zu stark an. Und unterwegs mit entladener Batterie liegen zu bleiben, möchte ich mir gern ersparen.

Ich rolle mit rund 17 % Restkapazität auf das Betriebsgelände der Firma Neubronner. Erstaunlicherweise werde ich bereits erwartet. Eine Frau stellt sich mir mit „Frau Michalak“ vor und fragt, ob ich der Herr Albani sei. „Ja, bin ich …“ Auch ihr Mann schüttelt mir die Hände und ist erfreut, seine Entwicklung elektrisch betrieben rollen zu sehen. Von der Firma Michalak stammt die Karosserie des Citysax und es ist der Einzige, der bisher zu einem Elektroauto umgebaut wurde. Die Michalaks sind begeistert von dem Prototypen und stellen Fragen zu den technischen Details. Sie hatten von der „Wave 2012“ erfahren und wollten sich auf keinen Fall entgehen lassen, einen Blick auf ihre Design- Schöpfung zu werfen.

Ich sorge ohnehin an jedem Etappen-Ort für begeisterte Blicke, wenn ich mit dem CitySax heranrolle. Aber die Erbauer des Roadsters persönlich treffen zu dürfen, war dann doch ein Highlight.