Sonnenalp- Bregenz- Friedrichshafen- Koblenz

 

6:30 Uhr- Aufstehen. Der Tag beginnt mit einer Schrecksekunde. Normanns Handy klingelt, es ist Vitali vom Supportteam: „Euer Auto lädt nicht. Ich steck mal was um, vielleicht geht´s dann.“ Ich gehe ins Bad, will duschen. Drücke den Lichtschalter. Nix! Gut, dann eben nicht. „Was ist los“, fragt Normann, „ich denke, du willst duschen?“ „Ich hab´s mir anders überlegt, im Bad brennt kein Licht. Aber vielleicht kannst du ja nen Lichtschalter bedienen …“ Knipps, knipps, klack … Geht nicht. Wir gucken uns an. Haben die Elektroautos vor der Tür das Hotel vom Stromnetz gebeamt? Haben wir den Weltuntergang verschlafen? „Lass uns mal frühstücken gehen, so viel Stress am frühen Morgen ist nicht gesund und verhindert am Ende noch, so alt wie Jupi Heesters zu werden“, sage ich und öffne die Zimmertür. Zur großen Erleichterung brennt im Flur Licht. Auch der Fahrstuhl geht. Wir checken noch vor dem Frühstück aus. Der jungen Frau an der Rezeption teilen wir mit, daß wohl irgendwas mit dem Strom in unserem Zimmer nicht stimmt. Sie guckt uns an und fragt lächelnd, ob wir denn die Zimmerkarte in den Kartenleser gesteckt hatten. Ähm … Wir lachen laut los, sowas kann echt nur uns passieren. Unser Zimmer teilten wir letzte Nacht mit Philip vom Team E-Mito, der vor uns schlafen ging und ne Stunde eher aufstand. Er hatte abends seine Karte eingesteckt und morgens natürlich mitgenommen. So war für uns alles gut- jedenfalls solange Philip da war.

 

Die erste Etappe führt uns über den Riedbergpass nach Hittisau. Steil schlängelt sich die Straße hinauf auf 1402 m. Die Temperatur der Antriebseinheit steigt trotz Zusatzlüfter auf bedenkliche Werte. Kurz vor Erreichen des Gipfels schaltet die Übertemperatursicherung den Motor ab. Wir müssen warten und den Antrieb abkühlen lassen. Mit Schrittgeschwindigkeit kriechen wir über den Gipfel. Wie wir wenige Meter weiter sehen, geht es anderen genauso. Der grüne VW T2 steht am Straßenrand, andere „Waver“ sind ihm bereits zu Hilfe geeilt. Die Ankunftszeit in Hittisau können wir nicht einhalten, erreichen den Dorfplatz ein paar Minuten zu spät. Nach kurzer Pause geht es weiter nach Bregenz. Hier stehen wir auf dem Platz der Wiener Symphoniker, in der Festhalle findet heute eine Konferenz über Elektro-Mobilität statt. Dazu liefern wir mit den vielfältigen Fahrzeugen der Wave einen perfekten Rahmen.

Das nächste Highlight wartet nicht lange. In Friedrichshafen stehen wir in der Fertigungshalle der Zeppelins, bevor es zur Fähre nach Meersburg geht. Für die Wave ist eine eigene Fähre reserviert worden, die unsere Fahrzeuge sicher über den Bodensee nach Konstanz bringt. Am Hafen präsentieren wir uns den zahlreichen Schaulustigen. Außerdem soll hier heute die Wertungsprüfung „Komfort“ stattfinden. Dazu sollen wir unsere Fahrzeuge offen stehen lassen. Allerdings startet die Stadtführung viel zu spät und wir wollen nicht das Risiko eingehen, das Auto mit all unseren Sachen an Bord unverschlossen zurück zu lassen. Ob uns das nun wichtige Punkte gekostet hat, werden wir erst am Ende erfahren.

Der Abend klingt mit einem Konvoi zur Insel Mainau aus. Uns empfängt die Gräfin der Insel und nach dem Abendessen fahren wir zum Ladeplatz für die kommende Nacht. Von dort bis zum Hotel sind es 10 min zu Fuß. Wir gehen mit den Jungs vom Team „E-Wolf“, ich hab meinen Rucksack geschultert. Plötzlich poltert es und der gesamte Inhalt meines Rucksacks landet auf der Straße. Zu viert sammeln wir alles ein- bis auf einen Schuh! Der ist auf seltsame Weise verschwunden. Normann schüttelt den Kopf: „Jack, das gibt’s doch nicht. Den hast du bestimmt im Auto liegen lassen.“ Ich laufe zurück, suche im Auto, dahinter, davor, darunter … Nichts. Was für ein Tag! Auf dem Weg ins Hotel fällt mir plötzlich etwas dunkles mitten auf der Straße auf. Mein Schuh! Der war mir offenbar schon vorher aus dem Rucksack gefallen. Mein Vorschlag, unser Team in „The Lost Shoes“ umzubenennen, stößt bei Normann auf keine große Zustimmung. Pfff, dann eben nicht.^^