Schwyz- Bürglen- Andermatt- Goms

 

Mit jedem weiteren Tag schieben wir ein stetig wachsendes Schlafdefizit vor uns her. Ich kenne das ja schon von der Wave 2012. Für Normann ist das was ganz neues. Er checkt im Hotelzimmer seine Mails und schläft beim Beantworten ein- verkehrt herum auf dem Bett liegend, den Kopf weit über das Ende des Bettes nach hinten gestreckt. Ich bekomme einen riesigen Schreck, als ich von meiner Arbeit am Notebook aufblicke und ihn so liegen sehe. Aber keine Angst, wir sind ja beide hart im Nehmen.

Unser Wecker steht auf 7:00 Uhr- eine schlimme Zeit für jemanden, der mit Elektro-Autos durch mehrere Länder fahren will. Der erste Stopp des heutigen Tages ist die Kantonsschule in Schwyz. Wir stellen unser Auto kurz vor, fahren weiter auf den Marktplatz, wo wir mit einem kleinen Frühstück empfangen werden. In Bürglen begeistern wir die Schüler einer weiteren Schule mit unseren bunten, völlig unterschiedlichen Fahrzeugen. Doch die Herausforderung des 5. Tages der Wave steht uns noch bevor.

Robort, vom Team NORWAY VIKINGS, möchte gern die Strecke bis Andermatt mit unserem Karabag fahren, während ich ihm assistiere. Normann fährt bei Martin im Nissan Leaf mit. Auf dem Weg nach Andermatt passieren wir Göschenen. Hier habe ich 2012 das erste Mal während der Wave mein Auto geladen. Kurz nach dem ersten Anstieg müssen wir eine kurze Pause einlegen- die Motortemperatur ist zu hoch. Also genießen wir den Blick ins Tal, bis unser Auto abgekühlt und wieder einsatzbereit ist. Kurz nach 13:00 Uhr erreichen wir die Seilbahnstation in Andermatt auf 1450 m. Hier laden wir unsere Batterie für die Fahrt über den Furker Pass nach Goms Gluringen. Die höchste Stelle des Passes liegt bei 2450 m, ein kleines Abenteuer für unser Auto. Heute ist so ein Tag, wo unser Glück der ersten Tage der Wave in eine tiefe Gletscherspalte gefallen zu sein scheint. Unsere beiden Batteriepacks laden entweder gar nicht oder aber im Schneckentempo. 16:45 Uhr kommen wir mit einer fast vollen Batterie endlich los. Die heutige Wertungsprüfung auf dem 40 km entfernten Militärflughafen von Goms-Ulrichen können wir knicken. Wir quälen uns die Serpentine hinauf. Je höher wir kommen umso größer wird auch der Temperaturanstieg des Antriebs. Wir müssen anhalten. Um der Motorsteuerung mehr Luft zu verschaffen, demontieren wir die Blechabdeckung. Das hilft zumindest kurzzeitig. Doch nach ein paar Kilometern ist erneut Schluss. Der Motor ist heiß und wir versuchen, ihn mit Schnee vom Straßenrand zu kühlen. Von unten nähert sich ein weißer VW-Caddy. Die beiden Männer halten an und fragen, ob sie uns abschleppen sollen. Wir wollen erst ablehnen, dann nehmen wir das Angebot doch an. Ich krame unsere Abschleppstange unter dem Sitz hervor und wir hängen unser Wägelchen an den Caddy. Die Fahrt über den Pass geht nun zügig voran, Normann hat alle Mühe, den Karabag in der Spur zu halten. Kurz vor dem Hotel Belvedere am Furka Pass stoppen wir, hängen unser Auto ab und danken den Helfern. Es ist nun eh schon nach 18:00 Uhr, da können wir auch kurz bis an den Rhone Gletscher laufen. Die Gletscherzunge liegt derzeit in einer Höhe von 2200 m und ist leicht vom Parkplatz aus zu erreichen. Noch Anfang des 20.Jahrhunderts reichte sie bis in die Talebene von Gletsch. Durch die Erderwärmung wird er etwa im Jahr 2100 verschwunden sein.

 

 

Unsere Fahrt geht nun direkt zu den Ladeplätzen in Goms, nicht weit von unserem Hotel „Walliser Sonne“ entfernt. Der erlebnisreiche Tag endet mit einem schmackhaften Abendessen in der Festhalle der Gemeinde Goms und einem Vortrag über die Veränderungen der Gletscher und des Schmelzwassers.

 

Da wir die Wertungsprüfung „Geschicklichkeit“ nicht ablegen konnten, bekommen wir auch keine Punkte. Wir nehmen es sportlich und gratulieren den Gewinnern in den 3 Wertungsgruppen.

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